… Seid so gut und haltet die Rede leicht von der Zunge weg – sonst würde ich meine Texte ebensogern von einem Ausrufer hören. Und sägt auch nicht zuviel mit den Händen durch die Luft!
Aber seid auch nicht allzu zahm …
Aus Hamlets Rede an die Schauspieler
… Seid so gut und haltet die Rede leicht von der Zunge weg – sonst würde ich meine Texte ebensogern von einem Ausrufer hören. Und sägt auch nicht zuviel mit den Händen durch die Luft!
Aber seid auch nicht allzu zahm …
Aus Hamlets Rede an die Schauspieler
Vita
1.Akt, 1946, Nachkriegszeit. Ich war 4 Jahre alt und wurde zur Erholung in ein Kinderheim geschickt. Am ersten Wochenende hingen die Tanten ein Bettlaken über die Wäscheleine im Garten, und bald darauf erschienen darüber Kasperle und Gretchen. Puppenspiel! Ich saß in der ersten Reihe und war fasziniert!
Als Kasper kurz verschwand um Blumen für Gretchen zu pflücken, taucht plötzlich der Teufel auf und will Gretchen ans Hemd. Ich sprang auf, nahm einen Gartenbesen, der an einem nahen Baum lehnte und − wutsch! − zog dem Teufel mit dem Besenstil eins über den Schädel. Ein kurzer Schrei und der Teufel tauchte ab. Gretchen ebenso. Eine der “Tanten“ stürze auf mich zu, nahm mir den Besen ab und drückte mich schimpfend auf meinen Stuhl.
Irgendwann kam Kasper wieder und suchte Gretchen.
Am Abend nach der Vorstellung tigerte eine Tante auf mich zu und sagte mit erhobenem Zeigefinger − und nicht unbedingt freundlich − “ Du warst das also!“. Ihr Zeigefinger war mit weißem Stoff umwickelt.
2.Akt, 1947, zu meinem 5. Geburtstag schenkte mir meine Mutter eine kleines Kasperle-Theater, dazu ein paar Pappmaché-Puppen. Der Teufel wurde meine Lieblingspuppe: Ich war nun Herr über ihn! – Und bald war unser Wohnzimmer das Kammertheater für die Kinder der Nachbarschaft (Fernsehen gab es ja noch nicht).
3. Akt, 1948, ich war ABC-Schütze. Eine benachbarte Familie hatte auf dem Speicher einen bunten Fundus ausgedienter Karnevalskostüme.
Aus dem Puppentheater wurde nun ein Menschentheater − und ich Regisseur und Schauspieler in Personalunion.
Als ich mal den Dornröschen-Prinzen spielte, gab ich Verena, die als Dornröschen mit geschlossenen Augen auf ihre Erweckung wartete, nach mutigem Zerteilen aufgehängter Luftschlangen (sprich: Dornenhecken) einen ganz und gar keuschen Kuss auf die Wange. Erfolgreich, denn sie erwachte.
Als ich am nächsten Tag in die Schule kam, rief irgend ein Junge: “Iiihhhh!! Der Peter hat die Verena geküsst!!“. Ein jugendlicher Sittenwächter waltete seines Amtes. Verena und ich haben uns dann nur noch ohne Publikum geküsst.
Und einen Prinzen habe ich seitdem nie wieder gespielt
4.Akt: mit 11 professionalisierte ich mich endlich am Wiesbadener Staatstheater (Fortsetzung siehe Vita)
Kontakt
Prof. Peter Meinhardt
E-Mail: medien@peter-meinhardt.de
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